Frankfurt/Main (SID) - Das deutsche Olympia-Team für Rio wird am Dienstag durch die letzte Nominierungsrunde des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) komplettiert. Bislang wurden 187 Athleten für die Olympischen Spiele in Rio (05. bis 21 August) gemeldet, am Dienstag soll die Mannschaft auf 440 Athleten anwachsen.
Allerdings können noch nicht alle Rio-Fahrer namentlich genannt werden. Im Reiten sowie im Fußball und Handball werden nur Poolgrößen angegeben. Im Laufe der Woche werden die Namen dann hinzugefügt. "Die Größe der Olympia-Mannschaft kann aber am Dienstag bekannt gegeben werden", sagte DOSB-Sprecherin Ulrike Spitz dem SID.
Auch müssen noch Härtefälle besprochen werden. So ist in der Leichtathletik Stabhochspringer Raphael Holzdeppe betroffen. Der Vize-Weltmeister hat die Norm von 5,70 m verpasst, soll trotzdem ein Ticket erhalten. "Im Falle eines freien Startplatzes werden wir uns im Sinne des Athleten einbringen", kündigte Cheftrainer Idriss Gonschinska an.
Offen blieb auch, welche deutsche Top-Speerwerferin vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nominiert wird und in letzter Sekunde auf den Olympia-Zug aufspringt. Weltmeisterin Katharina Molitor und Ex-Weltmeisterin Christina Obergföll kämpfen um das letzte Ticket, eine Hochkaräterin muss zu Hause bleiben. Obergföll, die bei den Spielen in London 2012 Silber gewann, drohte bereits im Falle einer Nichtnominierung mit rechtlichen Schritten.
Die Deutsche Triathlon Union (DTU) hat kurzfristig in Rebecca Robisch und Hanna Philippin neben einem bereits gemeldeten Trio noch zwei weitere Athletinnen für insgesamt drei Plätze nominiert. Die DTU reagiert damit auf ein Urteil der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS), das Robisch angerufen hatte. Die Athletin aus Saarlouis fühlte sich vom Nominierungsvorschlag der DTU benachteiligt, die DIS gab ihr Recht.
Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson wird sein Team erst am Donnerstag beim DOSB benennen. 21 Spieler kämpfen um 14 Plätze. Aufgrund der geringen Kadergröße bei Olympischen Spielen werden zwangsläufig auch Spieler zu Hause bleiben müssen, die im Januar sensationell den EM-Titel geholt hatten. "Einen EM-Bonus gibt es eigentlich nicht", sagte Sigurdsson.
Auch die Reiter wollen erst noch den CHIO in Aachen abwarten. Zwar sind die Equipen weitgehend bekannt, doch endgültig werden die drei Mannschaften für Rio im Springen, in der Dressur und in der Vielseitigkeit nach Ende der Wettbewerbe in der Soers gemeldet.



















