Quelle: SID
24.04.2024 19:48 Uhr
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Skispringer Kobayashi fliegt auf 291 Meter: "Ein Traum"

Die Weitenjagd im Skispringen nimmt groteske Formen an: Der Japaner Ryoyu Kobayashi ist auf einer provisorischen Schanze in Island auf unglaubliche 291 Meter und damit fast 40 Meter über den Weltrekord geflogen. Das bestätigte der Weltverband FIS am Mittwoch. Ein Sponsor (Red Bull) hatte zuvor ein entsprechendes Video veröffentlicht.

"Dieser Sprung war schon lange ein Traum von mir. Ich möchte immer wieder an die Grenzen gehen", wurde Kobayashi in einer Pressemitteilung zitiert. Für den Rekordflug war im Skigebiet Hlidarfjall extra ein "Monsterbakken" mit enorm langem Anlauf in einen Hang gebaut worden. Dort stand der 27-Jährige zunächst Flüge auf 259 und 282 m, ehe er auf 291 m segelte.

Auf dem Video ist zu sehen, wie Kobayashi nach einem von Drohnen begleiteten Flug ein Schild mit der Aufschrift "291 m, Weltrekord" in die Luft hält. Die FIS reagierte skeptisch. Der Weltverband hoffe, dass "die notwendigen Vorkehrungen getroffen wurden, um die Sicherheit des Athleten zu gewährleisten", hieß es.

Auch als weitesten Flug der Geschichte wollte die FIS die 291 m nicht anerkennen, die 253,5 m des Österreichers Stefan Kraft aus dem Jahr 2017 hätten weiter Bestand. Kobayashis Sprünge in Island hätten unter anderem "nicht unter Wettkampfbedingungen und in Übereinstimmung mit den FIS-Regeln" stattgefunden. Gleichwohl zeigten sie "die Leistung eines außergewöhnlichen Athleten unter ganz besonderen Bedingungen", so die FIS, die offiziell nicht von "Weltrekorden" spricht.

Betreut wurde der dreimalige Gewinner der Vierschanzentournee bei seinem Rekordversuch vom finnischen Skisprungtrainer Janne Väätäinen. "Es waren verrückte Tage. Vor dem ersten Sprung wussten wir nicht, was uns erwartet, dann wurde es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Ergebnis ist unfassbar", wurde Väätäinen zitiert.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Pläne gegeben, temporäre Schanzen für 300-m-Flüge zu bauen, die aber stets verworfen wurden. Die 300 m waren offenbar auch auf Island das Ziel, wurden aber verfehlt.

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