Vor der Weltcup-Premiere des neuen "Compact Race"-Formats herrscht in der Nordischen Kombination eine Mischung aus Vorfreude und Skepsis. Der neue DSV-Cheftrainer Eric Frenzel erhofft sich vor allem mehr Spannung. "Das ist das, was wir sehen wollen: Das Springen als Start und Fights in der Loipe", sagte Frenzel im Podcast "Ski happens". Das neue Format feiert schon beim Saisonstart am Freitag in Kuusamo seine Premiere.
Beim Compact Race wird wie gewohnt zunächst gesprungen, die Zeitrückstände für den folgenden Skilanglauf über nur 7,5 statt zehn Kilometer sind aber bereits festgelegt. Der Erste des Springens geht sechs Sekunden vor dem Zweitplatzierten in die Loipe, nach 90 Sekunden sind alle Athleten auf der Strecke. Damit rückt das Feld enger zusammen, gute Springer können sich nicht mehr einen großen Vorsprung holen.
Der klar beste Springer im Feld, der Norweger Jarl Magnus Riiber, kann sich mit dem neuen Format bislang weniger anfreunden. "Ich bin dafür, dass die Kombination eine Kombination bleibt. Der beste Skispringer und Langläufer sollte am Ende gewinnen", sagte der achtmalige Weltmeister bei NRK. Im neuen Format sei es dagegen "egal, ob man gut oder schlecht springt".
Bei den Männern stehen im kommenden Winter drei Compact-Rennen auf dem Programm, bei den Frauen zwei. Am Ende der Saison wird in der neuen Kategorie erstmals eine kleine Weltcupkugel vergeben. "Wir werden sehen, ob es fair ist. Zusammen mit dem Massenstart, der eher die guten Springer bevorzugt, haben wir eine gute Balance", sagt FIS-Renndirektor Lasse Ottensen.
Im Massenstart wird zunächst gelaufen und dann gesprungen, zusammen mit der etablierten Gundersen-Methode gibt es somit im kommenden Winter drei Formate. Dadurch will die Kombination mit Blick auf das drohende Olympia-Aus attraktiver werden.