Köln (SID) - Der frühere Skilanglauf-Chefcoach Jürgen Wolf fordert eine zentralisierte und einheitliche Trainerausbildung im deutschen Spitzensport. "Der gesamte deutsche Sport wäre aufgrund seines bestehenden vielfältigen Aus- und Fortbildungsangebotes in Haupt- und Ehrenamt gut beraten, über eine eigene Hochschule des Deutschen Sports nachzudenken", sagte der 61-Jährige der Rheinischen Post.
Wolf, der 2002 in seinem letzten Jahr als Bundestrainer die deutsche Frauen-Staffel zu Olympia-Gold geführt hatte und derzeit die Trainerschule des Deutschen Skiverbandes (DSV) leitet, meinte zudem: "Wir sollten uns dem internationalen Trend anschließen und der Ausbildung unserer Trainer mehr Gewicht geben, sie professionalisieren und der akademischen Ausbildung eine hohe Priorität einräumen."
Laut Wolf müsse, "wer Weltklasse und olympische Medaillen will, auch im Bereich der Personalqualifizierung die nötigen Voraussetzungen schaffen und für deren finanzielle Absicherung sorgen". Die Traineroffensive des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sei in der Praxis bislang wirkungslos. Diese zeige "zumindest im Bereich der gesellschaftlichen Anerkennung des Trainerberufs keine Fortschritte".
