Kitzbühel (SID) - Die deutschen Skirennläufer haben auch bei der letzten Weltcup-Abfahrt vor den Olympischen Spielen enttäuscht. Beim zweiten Rennen auf der Streif in Kitzbühel belegte Romed Baumann als Bester des DSV-Quintetts nur Rang 15, der WM-Zweite Andreas Sander war "ratlos" und zweifelte sogar an seinem Olympiastart.
"Zufrieden bin ich nicht", sagte Baumann. Er habe, ergänzte der Vize-Weltmeister im Super-G, "zu viel gewollt", sei allerdings daher "nicht locker" gewesen. Mit Blick auf Olympia betonte der Routinier: "Man kann nichts erzwingen, nur konzentriert weitermachen und nicht irgendeinen Hokuspokus, weil jetzt Olympia kommt."
Nach dem Sieg von Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen am Freitag auf leicht verkürzter Strecke jubelten diesmal die Schweizer am "heiligen Berg" der Österreicher: Dabei hielt Ex-Weltmeister Beat Feuz, der im Vorjahr beide Abfahrten am Hahnenkamm gewonnen hatte, seinen jungen und kaum zu bremsenden Teamkollegen Marco Odermatt (+0,21 Sekunden) gerade so im Zaum. Daniel Hemetsberger (+0,90) rettete als Dritter die Ehre der Gastgeber.
Einen rabenschwarzen Tag erwischte erneut Sander. Der WM-Zweite in der Abfahrt lag stolze 3,09 Sekunden hinter Feuz und bekannte, dass er "ratlos" sei. Zugleich räumte er ein, dass er keinen Anspruch auf einen der vier Startplätze bei Olympia anmelden könne: "Ganz klar, wenn man so eine Leistung bringt wie ich gerade, würde ich mich als Trainer auch nicht aufstellen."
Schlechter als Sander (30.) war am Sonntag nur der mit hoher Nummer gestartete Simon Jocher (33.). Josef Ferstl (20.) und Dominik Schwaiger (22.) platzierten sich vor den beiden. Bei den Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) wird es nun wohl eine Ausscheidung um die vier Startplätze geben.