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Max Verstappen darf schon wieder feiern
© AFP/SID/Giuseppe CACACE
Quelle: SID
10.03.2024 06:25 Uhr
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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Dschidda

MAX VERSTAPPEN: Wie wird man zum besten Fahrer der Formel 1 und gewinnt Weltmeistertitel in Serie? Max Verstappen gab einen Hinweis, als er auf sein Jubiläum angesprochen wurde: Der Sieg in Dschidda war zugleich sein 100. Podium, 188 Rennen hatte er dafür benötigt. Und was denkt er darüber? "Das sind 88 verpasste Podien", sagte er und musste über sich selbst lachen. Ein Geheimnis seine Erfolges ist aber in der Tat, dass Verstappen wirklich jedes einzelne Rennen gewinnen will. Das ist wichtig gerade in Zeiten wie diesen, in denen die ganze Formel 1 schon ein wenig gelangweilt ist von seiner Überlegenheit. Zumindest dem Niederländer werden überlegene Siege vermutlich nie langweilig.

RED BULL: Sergio Perez sorgte für den zweiten Doppelsieg im zweiten Rennen, und bei Red Bull war man bemüht, das als Zeichen für Einigkeit zu verkaufen. Auch dieses Wochenende hatte aber wieder gezeigt, wie tief der Riss ist, der sich durch den Rennstall zieht. Teamchef Christian Horner und die thailändischen Mehrheitseigner auf der einen Seite, Helmut Marko, die Verstappens und die Österreicher auf der anderen - darauf deutet mittlerweile doch einiges hin. Bemerkenswert ist, dass diese Konstellation für eine Art Patt sorgt: Die Entscheidungsgewalt liegt in Thailand, der wichtigste Angestellte aber ist Max Verstappen. Der Weltmeister übrigens ist derjenige, der nach außen am wenigsten zur Eskalation beiträgt. "Was am wichtigsten ist: Dass wir als Team zusammenarbeiten, dass jeder den Frieden bewahrt. Darüber sind wir uns einig", sagte er. Einzig eine Ablösung Markos wäre für ihn eine rote Linie, das hat er deutlich gemacht.

OLIVER BEARMAN: 18 Jahre ist der Brite alt, und er hat nun einen Namen im Fahrerlager. "Ich hoffe, ich habe mich in meinem Bewerbungsgespräch gut geschlagen", sagte Oliver Bearman nach dem Rennen grinsend. Das hat er geschafft. Erst zum dritten Training rückte er für den am Blinddarm operierten Carlos Sainz nach, musste plötzlich einen Ferrari in der Formel 1 steuern - und das auf einem der Kurse, die keinen Fehler verzeihen. Von Startplatz elf arbeitete er sich gegen einige Routiniers beachtlich durchs Feld, leistete sich keine Ausrutscher. "Das war extrem beeindruckend", sagte Teamkollege Charles Leclerc, "es ist eine Frage der Zeit, bis er fest in der Formel 1 landet." Die Fans wählten Bearman schon bei seinem Debüt zum Fahrer des Tages.

FERRARI: Sein Rennstall ist ziemlich deutlich die zweitstärkste Kraft im Feld, allerdings auch ziemlich deutlich hinter Red Bull. Bei Ferrari hat man aber eine eigene Lesart entwickelt. Letztes Jahr war es eine Sekunde pro Runde Rückstand auf die Weltmeister, jetzt noch eine halbe Sekunde. "Doppelt so gut wie vor einem Jahr", so bewertet es Teamchef Fred Vasseur daher, Leclerc sieht es ähnlich: "Wir sind in den vergangenen sieben Monaten das Team, das sich am stärksten entwickelt hat - irgendwann können wir dann Red Bull herausfordern."

NICO HÜLKENBERG: "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen", sagte Nico Hülkenberg, nachdem er den ersten Punkt für Haas im Jahr 2024 eingefahren hatte. Das klingt erstmal nicht viel, der kleine US-Rennstall steht damit aber besser da, als vier andere Teams: Sauber, Alpine, Racing Bulls und Williams, sie alle fuhren noch gar nichts ein. Im Kampf mit dem Mittelfeld sei Haas "auf einem Niveau", sagte Hülkenberg: "Aber wir hatten auf die vorderen Teams trotz eines sauberen Rennens 30 Sekunden Rückstand, das ist ein Riesenloch. Es gibt eine Menge Arbeit."

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Mit zwei Doppelsiegen zum Saisonstart ist die Welt dann wieder in Ordnung." (Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko über die angebliche Wirkung des sportlichen Erfolgs)

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