Doha (SID) - Olympiasiegerin Ilke Wyludda hat bei der Leichtathletik-WM der Behindertensportler in ihrer früheren Spezial-Disziplin Diskuswurf ihre zweite Medaille verpasst. Nach Bronze am Freitag im Kugelstoßen musste sich die 46-Jährige aus Halle am Dienstag mit dem fünften Rang (23,96 m) zufrieden geben. Titelverteidigerin Martina Willing (Cottbus/21,75) belegte nach Zusammenlegung zweier Klassen Rang acht, erreichte aber als einzige ihrer Klasse F 56 das Finale.
Das Diskuswerfen ist im paralympischen Sport aber "nicht mehr" Wyluddas Spezialdisziplin. "Dafür fehlt mir ein bisschen die Rotation in der Wirbelsäule", sagte sie dem SID: "Dadurch fehlt Beschleunigung, und dann fliegt ein Diskus nicht so weit. Aber ich habe ja jetzt die Kugel." Bei den Paralympics 2016 in Rio will die Diskus-Olympiasiegerin von 1996 in beiden Disziplinen an den Start gehen.
Mit Rang fünf am Dienstag war Wyludda "hochzufrieden. Ich habe zum ersten Mal im Behindertenbereich den Endkampf erreicht. Insgesamt bin ich mit der WM hochzufrieden." Als unzumutbar empfand sie jedoch die Hitze bei ihrem Morgen-Wettkampf. "Es war grauenvoll", sagte sie: "Die Hitze ist bestialisch, die Disken kochen, sie sind wie angesengt. Mir brennen richtig die Hände."
Willing nahm die Tatsache, aufgrund des Reglements chancenlos zu sein, sportlich. "Achte und beste 56er-in zu werden, waren meine Ziele. Das ist für mich wie eine kleine niedliche Medaille", meinte sie schmunzelnd: "Die Unterschiede zwischen 56 und 57 sind eigentlich zu groß. Deshalb war mir im Vorfeld klar, dass ich in dieser Zusammenstellung keine Chance haben werde, weiter nach vorne zu kommen. Aber das Reglement ist so, das musste ich so annehmen. Und am Donnerstag im Speerwurf greife ich dann voll an."




















