Die deutschen Skispringerinnen um Vizeweltmeisterin Selina Freitag sind bei der WM-Revanche in Oslo klar am Podest vorbeigeflogen. Während sich die derzeit nahezu unbesiegbare Slowenin Nika Prevc am Holmenkollen mit ihrem nächsten Erfolg vorzeitig erneut den Weltcup-Gesamtsieg sicherte, kam Freitag als beste DSV-Athletin bei einem Wettkampf im Zeichen des Manipulationsskandals um Norwegen nicht über Rang acht hinaus.
Zum Auftakt der Raw-Air-Tour, die diesmal nur über vier Tage an den Stationen Oslo und Vikersund ausgetragen wird, sprang die 19 Jahre alte Prevc mit Sprüngen auf 131,0 und 130,0 m (254,1 Punkte) überlegen zu ihrem siebten Weltcupsieg in Serie - auch bei der WM in Trondheim hatte sie beide Einzelwettbewerbe gewonnen. Bei vier noch ausstehenden Springen ist Prevc die große Kristallkugel nicht mehr zu nehmen.
Freitag, zuletzt inklusive WM sechsmal in Serie Zweite hinter Prevc, zeigte sich nicht ganz in der Form der vergangenen Wochen und lag mit 115,0 und 119,5 m (196,2 Punkte) ein ganzes Stück hinter den Besten zurück. "Es war nicht mein bester Wettkampf. Aber jetzt freue ich mich aufs Skifliegen in Vikersund", sagte Freitag, die in Trondheim Silber in beiden Einzelspringen gewonnen hatte, im ZDF.
Juliane Seyfarth kam auf Platz 14, die weiterhin schwächelnde Rekordweltmeisterin Katharina Schmid musste sich mit Platz 18 begnügen. "Es ist zäh, auch wenn langsam das Gefühl wiederkommt", meine Schmid.
Mit Prevc sprangen die Norwegerinnen Anna Odine Ström (226,2) und Eirin Maria Kvandal (219,6) auf das Podium. Beide stehen nicht im akuten Verdacht, am Anzug-Betrug von Trondheim beteiligt zu sein.
Ab 17.00 Uhr findet das Springen der Männer statt, das besonders vom Manipulationsskandal um die Norweger in Trondheim geprägt ist. Auch bei den Springerinnen war die Krise im Schanzensport ein Thema, die Stimmung gedrückt. "Es passiert gerade viel. Wir können eigentlich nur Skispringen und abwarten, was rauskommt", sagte Schmid, "optimal ist es nicht."