Nachdem der alpine Ski-Weltcup 2023 im Februar erfolgreich zu Ende gegangen ist, blickt die Skiwelt schon auf die nächsten Wettbewerbe. Im März 2024 findet in Saalbach das krönende Finale des alpinen Ski-Weltcups statt. Schon jetzt fiebern viele auf den Saisonabschluss hin, welcher gleichzeitig als Generalprobe für die FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften in Saalbach 2025 gilt. Doch dieses Mal soll es einige Veränderungen, vor allem im Terminkalender, geben.
Nach dem Weltcup ist vor dem Weltcup
13 Rennen und 39 Medaillen: Die 47. Alpine Ski-Weltmeisterschaft in Méribel und Courchevel ist vorbei. Aus deutscher Sicht war der Wettbewerb ein Erfolg, denn Alexander Schmid gewann völlig überraschend Gold im Parallel-Rennen. Lena Dürr konnte sich Bronze im Slalom sichern. Einen fulminanten Doppelsieg feierte der Österreicher Marco Odermatt.
Doch bei all der Freude gab es auch kritische Stimmen, vor allem bei der Terminplanung. Als beispielsweise die Siegerehrung für die US-Mannschaft in Méribel stattfand, war die deutsche Mannschaft nicht mehr zugegen. Sie mussten frühzeitig abreisen und sich zum Nachbartal begeben. In Courchevel wurde nämlich nur wenige Stunden später die Qualifikation für das Parallel-Rennen ausgetragen. Für Sportler frustrierend, wie Lena Dürr zugab: "Ich weiß nicht, wer sich das ausgedacht hat. Sehr interessant".
Die engen Zeitpläne verbunden mit Reiseplänen machen es den Profisportler schwer, sich umfassend auf ihre Wettbewerber vorzubereiten. "Aber es müssen ja alle durch", wollte Dürr trotzdem nicht resignieren. Deutlich klare Worte fand der Männer-Cheftrainer Christian Schwaiger und sprach vom "vollkommen bescheuerten Programm". Künftig wollen die Organisatoren alles besser machen und suchen bereits nach Auswegen.

FIS spricht über geplante Änderungen für 2025
Für die FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften in Saalbach 2025 soll es einige Änderungen geben. Aus der Kritik am Weltcup-Kalender haben die Verantwortlichen gelernt. "Künftig soll der Saisonstart um eine oder zwei Wochen nach hinten verschoben werden, um eine größere Schneesicherheit zu gewährleisten", so FIS-Generalsekretär Michel Vion. Diskutiert wird auch eine Ausdehnung des Weltcup-Finales auf zwei Wochen. Dadurch sollen Sportler mehr Gelegenheit zur Regeneration erhalten und nicht im Dauer-Reisestress sein.
Auch für die Austragung der Regionen wäre die Ausdehnung ein wahrer Segen, denn sie hätten ein deutlich längeres und höheres Gästeaufkommen, was sich auch in den Einnahmen bemerkbar macht. Erste Tests dazu könnten schon in Saalbach ab der nächsten Saison stattfinden. Außerdem versuchen die FIS-Verantwortlichen, neue Austragungsorte zu finden. Dabei geht es aber nicht um andere Länder, sondern um sinnvolle Ergänzungen im regionalen Umfeld der bisherigen Austragungsorte. Ziel soll es künftig sein, verstärkt auf Nachhaltigkeit und mehr Effizienz bei der Rennplanung zu achten.
Fernab der Wettbewerbe soll es ebenfalls einige Änderungen geben. Die FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften zählen zu den absoluten Highlights im Wintersport und werden im Sportwettenbereich hoch gehandelt. Obwohl die Alpinen Ski Weltmeisterschaften weltweit zu den wichtigsten sportlichen Ereignissen im Wintersport zählen, sind es vor allem die in Europa ansässigen Wettanbieter, die ein breites Portfolio rund um das Event bereithalten. Im Hinblick auf Quoten und ein vielfältiges Wettangebot sind die besten Wettanbieter in der Schweiz zu finden. Für sie dürften die Anpassungen der FIS für das Sportereignis des Jahres 2025 nicht minder interessant werden als für die sportlichen Akteure.
Gekürzter Skikalender und Verzicht auf Parallelbewerb: Diese Auswirkungen könnten die Anpassungen haben
Die Ski-WM 2025 hat bereits erste Änderungen: Das Programm wurde durch ÖSV-Führung bereits gekürzt. Künftig sollen es nur noch elf und nicht 13 Wettbewerbe sein. Trotzdem breitet sich Saalbach auf sein großes Event vor. Vom 4. bis 16. Februar 2025 treffen sich internationale Ski-Profis gemeinsam mit Fans, um die Alpinen Weltmeisterschaften auszutragen. Aus den kritischen Stimmen 2022/2023 in Frankreich wollen die Verantwortlichen lernen und es etwas besser machen.
Um sich 2025 als perfekter Gastgeber zu präsentieren, laufen die Vorbereitungen schon jetzt. Dafür wurde eigens das Konzept „Ein Berg - alle Bewerbe“ entwickelt. Sämtliche Rennen sollen beispielsweise auf dem Zwölferkogel ausgetragen werden, um lange Anfahrten und Logistikprobleme zu vermeiden. Im Fokus sollen nicht nur kürzere Wege für die Ski-Profis und die internationalen Fans stehen, sondern auch der Nachhaltigkeitsgedanke.

Trotz euphorischer Stimmung und so mancher Anpassung gibt es auch trübe Stimmung. Der Parallel-Wettbewerb soll nicht mehr auf der Liste stehen. Dominik Raschner ist damit wohl der letzte WM-Medaillengewinner. Auch der Blick auf das Bewerberportfolio der Winterspiele 2026 in Mailand/Cortina zeigt, dass keine Parallelrennen mehr ausgetragen werden. Weltmeisterin Maria Therese Tviberg findet dafür klare Worte: "Ich finde, das Parallelformat darf nicht verschwinden, weil es so eine spaßige Veranstaltung ist." Ähnlich sehen es auch Tausende begeisterte Zuschauer, die auch bei der Alpinen Ski Weltmeisterschaften 2022/2023 den Strecken säumten oder die Wettbewerber am TV verfolgten.
Bevor es so weit ist, begegnen sich die internationalen Athleten allerdings schon auf der WM Strecke von 2025. Vom 20. bis 24. März 2024 geht es am Zwölferkogel in Saalbach-Hinterglemm um die letzten Weltcup-Punkte der laufenden Saison, sodass Spannung garantiert sein dürfte.