Die geplante doppelte Weltmeisterschaft für Männer und Frauen ist vom Tisch, dennoch sollen die besten Eishockey-Spielerinnen der Welt bald nach Deutschland kommen. "Wir hatten das ins Auge gefasst. Da hat sich gezeigt, dass insbesondere die Terminlagen der Frauen- und Männerligen in der Welt sich noch nicht so weit annähern lassen, dass wir von einer Doppel-WM sprechen können", sagte Präsident Peter Merten vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) am Rande des Deutschland Cups bei MagentaSport: "Aber wir haben die Idee, eine Frauen- und eine Männer-WM unabhängig voneinander durchzuführen, nicht aufgegeben."
Ursprünglich sollten unmittelbar vor der Heim-WM der Männer im Mai 2027 auch die Frauen in deutschen Arenen ihren WM-Titel ausspielen. Der Plan des DEB sah vor, dass sich beide Turniere an einem Wochenende überlappen sollten. Doch der Weltverband IIHF wollte am April-Termin der Frauen-WM nicht rütteln, für die Ausgabe 2027 ist nun Kanada als Gastgeber im Gespräch. Merten betonte aber, dass der DEB in einem der nächsten Jahre die Frauen-WM ausrichten wolle: "Das Ziel ist da." Auf die Nachfrage, ob der Zeitraum nach 2027 ins Auge gefasst werde, antwortete er: "Da könnte sich vorher schon ein Fenster öffnen." Fest vergeben ist bislang lediglich die WM im nächsten Jahr, die vom 9. bis 20. April in Tschechien stattfinden wird.
Der DEB hatte im vergangenen Jahr in Landshut erstmals beim Deutschland Cup seine Heimturniere für Männer und Frauen zusammengelegt. "Da waren wir eine Weltsensation und hatten tolle Presse", sagte Merten. Unter anderem hatte sich IIHF-Präsident Luc Tardif das neue Format vor Ort angeschaut. "Der Modus hat gefallen. Der Weltverband überlegt, wie man dieses Modell weiterentwickeln kann", berichtete Merten. Auch in diesem Jahr nutzen die deutschen Frauen die große Bühne in Landshut zur Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation im Februar.
Wo der Deutschland Cup im nächsten Jahr stattfindet, ist noch offen. Es soll, so Merten, möglichst wieder ein Doppelturnier sein, "wir prüfen zwei, drei Optionen".