Köln (SID) - Heimspiel in Offenburg statt der großen Leichtathletik-Bühne in Doha: Johannes Vetter beklagt fehlenden Respekt der Diamond League und steigt lieber zu Hause in die WM-Saison ein. "Ich habe von den Veranstaltern weder Startgeld noch einen Business-Class-Flug bekommen", sagte der Speerwurf-Weltmeister von 2017 bei Sport1. Die späte Rückreise in der Holzklasse "wäre für den Wettkampf in Offenburg am Tag danach ziemlich kontraproduktiv gewesen".
Deshalb verzichtet Vetter auf die erste Station der Diamond League in Doha und auf ein Duell mit Rio-Olympiasieger Thomas Röhler (Jena). "Natürlich ist das irgendwo auch Jammern auf hohem Niveau, aber es ist einfach respektlos vom Meeting, mich nach den letzten beiden Jahren so zu behandeln", sagte Vetter.
Mit 90-Meter-Würfen in Serie war er in den vergangenen Jahren kaum zu schlagen gewesen, doch ausgerechnet bei den Sommerspielen in Tokio rutschte er aus und verpasste sogar das Finale. "Olympiamedaille hin oder her, aber 97 und 96 m sollten trotzdem für sich sprechen", sagte Vetter (29).
Am Sonntag wirft er sich beim Meeting in Offenburg für die Saisonhöhepunkte in Eugene/Oregon, wo vom 15. bis 24. Juli die WM stattfindet, und München (EM vom 15. bis 21. August) ein. Im Hinterkopf immer der Weltrekord des Tschechen Jan Zelezny, an den er mit seiner Bestweite von 97,76 m bis auf 72 Zentimeter herangerückt ist. Auch der Traum vom 100-Meter-Wurf lebt weiter.