Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat am Sonntag gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Makkabi Deutschland der Opfer des Attentats während der Olympischen Spiele 1972 in München gedacht. Die Zeremonie, bei der auch der Vizepräsident des Zentralrats der Juden Abraham Becker und der Antisemitismusbeauftragte des Landes Hessen Uwe Becker vor Ort waren, fand in Frankfurt am Main im Rahmen der Vorbereitung auf die European Maccabi Youth Games 2024 statt.
"Wir werden das unermessliche Leid der Angehörigen der Opfer des Münchner Olympia-Attentats von 1972 nie ungeschehen machen können. Das Attentat hat tiefe Wunden hinterlassen. Es fehlte viel zu lange an Aufarbeitung, Transparenz und der Übernahme von Verantwortung", sagte Faeser: "Dem sind wir uns als heutige Bundesregierung sehr bewusst und haben deshalb gehandelt, um die Familien der Opfer zu unterstützen und das Geschehene endlich umfassend mit einer wissenschaftlichen Kommission aufzuarbeiten."
Bei einem Attentat einer palästinensischen Terrororganisation im Olympischen Dorf waren am 5. und 6. September 1972 elf Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft getötet worden. Auch der deutsche Polizist Anton Fliegerbauer verlor sein Leben.
Bei den European Maccabi Youth Games 2024 in London werden ab dem 30. Juli 120 Junioren-Sportlerinnen und -Sportler von Makkabi Deutschland im Alter von 12 bis 18 Jahren in sieben verschiedenen Sportarten an den Start gehen. Bei den Maccabi Youth Games geht es neben dem sportlichen Wettstreit darum, jüdische Werte und jüdische Gemeinschaft zu leben.