Richard Freitag aktuell stärkster deutscher DSV-Adler
Quelle: SID
14.11.2018 10:54 Uhr
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Auftakt zum Skisprung-Weltcup: Zehn Fragen, zehn Antworten

Köln (SID) - Am Wochenende beginnt in Wisla die neue Skisprung-Saison. Der SID beleuchtet die wichtigsten Fragen rund um Tournee, WM und Weitenjagd.

1) Welcher DSV-Adler ist die Nummer eins?

Richard Freitag. Ja, Richard Freitag. Der Sachse belegte im vergangenen Winter Rang zwei im Gesamtweltcup, war auch in der Vorbereitung in guter Form. "Wenn er an seine Leistungsgrenze kommt, müssen sich alle warm anziehen", sagt Bundestrainer Werner Schuster. Ihm auf den Fersen ist Olympiasieger Andreas Wellinger, der jedoch häufig etwas Anlaufzeit benötigt. Auch ihm sind Siege zuzutrauen.

2) Was ist mit Severin Freund?

Freund startet nach zwei Kreuzbandrissen mit einwöchiger Verspätung in Kuusamo in die Saison. Die fast zwei Jahre ohne Wettkampf haben Spuren hinterlassen. "Ich werde ein paar Wettkämpfe brauchen, um Topleistungen zu bringen", sagt der 30-Jährige, der inzwischen Vater geworden ist. Freunds Hauptaugenmerk gilt daher auch nicht der Vierschanzentournee, sondern der WM im Februar.

3) Gewinnt endlich ein Deutscher die Tournee?

Der Euro hatte gerade die D-Mark abgelöst, als Sven Hannawald im Januar 2002 als bislang letzter Deutscher bei der Tournee triumphierte. Seither warten die Fans Jahr für Jahr vergeblich. Das aktuelle "Problem" heißt Kamil Stoch, der Pole gewann im Vorjahr alle vier Springen. Sollte Stoch schwächeln, stehen Freitag und Wellinger parat. Schon vor einem Jahr lieferte Freitag bis zu seinem Sturz in Innsbruck Stoch ein heißes Duell, Wellinger sprang ein und wurde Gesamt-Zweiter.

4) Wird Kamil Stoch wieder der Dominator? 

Das ist wohl DIE Frage schlechthin. Im Sommer schwächelte Stoch nach gutem Beginn ein wenig. Zwei starke Jahre in Folge sind im Skispringen ohnehin selten: Keiner der letzten zehn Gesamtweltcup-Gewinner verteidigte seinen Titel erfolgreich. Freitag und Wellinger dürfen also hoffen. Zumal Stoch inzwischen auch schon 31 ist...

5) Ist Noriaki Kasai noch immer dabei?

Na klar! Auch mit 46 Jahren hat der "Flugsaurier" aus Japan noch lange nicht genug, auch wenn er im vergangenen Winter nur Rang 26 im Gesamtweltcup belegte. Seit 1988 fliegt Kasai im Weltcup, sein Fernziel lautet Olympia 2022. Und danach? Schaun mer mal.

6) Und was ist mit den Österreichern?

Mit dem neuen Cheftrainer Andreas Felder soll alles besser werden, zumal Ende Februar die Heim-WM in Seefeld ansteht. Das ist auch dringend nötig: Die einstigen Überflieger holten vergangenen Winter keinen einzigen Sieg, nur Stefan Kraft schaffte es als Vierter unter die besten 20 der Gesamtwertung. Die Hoffnungen ruhen auf Daniel Huber (25), aber ob es tatsächlich wieder zu Siegen reicht? Wohl eher nicht.

7) Und der Rest des DSV-Teams?

Schuster setzt neben seinen Stars vor allem auf Karl Geiger, der im Sommer Rang zwei der Gesamtwertung belegte. "Karl hat einen richtigen Schub bekommen - nicht nur sportlich, sondern auch persönlich", sagt der Bundestrainer. Auch Markus Eisenbichler, immerhin WM-Dritter von 2017, ist viel zuzutrauen. Dahinter hoffen Stephan Leyhe und Pius Paschke auf Top-Ergebnisse.

8) Wann wird in Deutschland gesprungen?

Gleich mehrfach. Am 8./9. Dezember fliegen sowohl Männer als auch Frauen in Titisee-Neustadt. Es folgen bei der Vierschanzentournee die traditionellen Stationen in Oberstdorf (30. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Januar), das Skifliegen in Oberstdorf (2./3. Februar) und der Weltcup in Willingen (16./17. Februar).

9) Was ist neu?

Dank neuer Sensoren an den Skiern werden dem TV-Zuschauer künftig noch mehr Daten angeboten. Neben der Geschwindigkeit beim Absprung werden auch der Speed nach 20 Metern Flug sowie bei der Landung gemessen, gleiches gilt für die Flughöhe. Ob die Sender das Angebot nutzen, ist noch offen. Bei der Tournee und der WM soll das System aber im internationalen Fernsehbild zu sehen sein.

10) Und die Frauen?

Auf eine Vierschanzentournee müssen die Frauen weiter warten, beim norwegischen Pendant sind Olympiasiegerin Carina Vogt und Co. künftig dagegen mit dabei. Bei der "Raw-Air-Tour" in Norwegen mit Stationen in Oslo, Lillehammer und Trondheim gehen die Weitenjägerinnen im März 2019 erstmals gemeinsam mit den Männern an den Start. Einzig das abschließende Skifliegen in Vikersund bleibt den Männern vorbehalten. Und: Bei der WM in Seefeld steht erstmals ein Teamwettkampf der Frauen auf dem Programm.

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