Dürr wurde 2014 des Dopings überführt
Quelle: SID
17.01.2019 21:59 Uhr
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Skilangläufer Dürr dopte auch in Deutschland

München (SID) - Der österreichische Skilangläufer Johannes Dürr hat eine Dopingbeichte abgelegt und als erster Wintersportler überhaupt Blutdoping in Deutschland eingeräumt. Er habe unter anderem in Hotels in Oberhof, München und Irschenberg Blut abgenommen und später zurückgeführt bekommen, sagte der 31-Jährige in der ARD-Reportage "Die Gier nach Gold - Der Weg in die Dopingfalle". 

Dürr war bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi des Epo-Dopings überführt und später für zwei Jahre gesperrt worden. Derzeit kämpft er um ein Comeback. Seine Doping-Helfer will der Niederösterreicher nicht namentlich nennen.

Mit Eigenblutdoping habe er 2013 nach dem Tipp eines Konkurrenten begonnen. "Die Rückführung hat immer vor Ort stattgefunden, bei den Wettkämpfen. Zum Beispiel vor der Tour de Ski", sagte Dürr. In Oberhof, wo das Etappenrennen am 28. Dezember 2013 begann, habe er das Blut auf einem Parkplatz in einem Auto erhalten: "Das war nicht wahnsinnig auffällig. Da war der Schlauch in der Vene, man hat den Blutbeutel zusammengedrückt, und dann ist das Blut zurückgelaufen."

Bei der Tour 2013/2014 gewann Dürr überraschend die Bergverfolgung in Val di Fiemme und wurde Gesamtdritter, die Ergebnisse sind inzwischen gestrichen. Zu den "Kuren" sei es auch in einem Motel an der Raststätte Irschenberg an der A8 sowie am Flughafen und in der Innenstadt von München gekommen.

Die Staatsanwaltschaft München I kündigte nach Ausstrahlung des Films an, die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Unbekannt wegen der Anwendung von Dopingmethoden zu prüfen. "Die unbekannten Personen, die am Zeugen Johannes Dürr Dopingmethoden angewandt haben, können sich strafbar gemacht haben", teilte die Münchner Oberstaatsanwältin Anne Leiding dem SID mit. Die Staatsanwaltschaft München ist eine für Doping zuständige Schwerpunktstaatsanwaltschaft.

Dürr gab weiterhin an, mit Epo und Wachstumshormon gedopt zu haben. Dabei soll ihm auch Personal des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) geholfen haben. Der ÖSV bestreitet das. "Die Antwort ist ein klares Nein. Mir sind solche Fälle nicht bekannt. Einzeltäter wird es immer geben, die entziehen sich aber meiner Kenntnis", sagte der Anti-Doping Beauftragte des ÖSV, Wolfgang Schobersberger, in der Dokumentation der ARD-Dopingredaktion. Dürr ist es inzwischen untersagt zu behaupten, der Verband dulde stillschweigend Doping.

Dürr kämpft derzeit um ein Comeback, um bei der Ende Februar beginnenden Heim-WM in Seefeld noch einmal starten zu können. Sein Sohn Noah solle sich später nicht schämen müssen, sagte er einmal. 

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